Kampf den Dubletten

Die Werft22 betreibt die kollaborative Online-Mediathek und Filmplattform nanoo.tv für Bildungseinrichtungen.

Ordnung muss sein: Die Werft 22 AG, Betreiberin der Filmplattform nanoo.tv, sichtet mit einer KI-basierten Software des Instituts für Data Science (I4DS) der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW die hochgeladenen Inhalte.

Die Filmplattform nanoo.tv gibt Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, im Unterricht eingesetzte Film- und Videodokumente mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu teilen, beziehungsweise selber die Filme Dritter zu nutzen. An einem durchschnittlichen Schultag streamt nanoo.tv schweizweit rund 10 000 Videos. «Wir stellen die technische Infrastruktur zur Verfügung und erledigen im Hintergrund die Vergütung von Autoren und Produzenten gemäss den geltenden Bestimmungen des Urheberrechts», erklärt Henning Timcke, der Mitgründer und Geschäftsführer von Werft22.

Aktuell wird die Plattform von Volks- und Mittelschulen in 23 Kantonen genutzt. Deren Lehrpersonen haben Zugriff auf über eine halbe Million Videos, von Dokumentar- und Erklärfilmen bis zu Filmklassikern. Sie streamen, teilen und speichern die Inhalte von Dritten oder laden selbst Beiträge hoch.

Frösche sind nicht gleich Amphibien
Über die Jahre beeinträchtigte das hohe Upload-Aufkommen jedoch die Übersichtlichkeit: Zahlreiche Videos sind doppelt und dreifach geführt; der gleiche Film über Amphibien kann einmal mit Vorspann, einmal ohne, einmal unter dem Schlagwort «Biologie», ein anders Mal unter dem Begriff «Frösche» geführt sein. «Wir hatten handlungsbedarf», erklärt Henning Timcke. Gleichzeitig war ihm aber klar, dass die manuelle Sichtung des gesamten Bestands von nanoo.tv über zehn Mannjahre in Anspruch nehmen würde; zu viel für sein 25-köpfiges Team.

Anfang 2023 wandte er sich ans Hightech Zentrum Aargau. Eine Machbarkeitsstudie am Institut für Data Science (I4DS) der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW wies den Weg zu einer KI-basierten Software, die Dubletten und Tripletten sowie unvollständige Metadaten identifiziert. Im Folgeprojekt – unterstützt vom Forschungsfonds Aargau programmierten die IT-Spezialisten des I4DS ein Tool, das durch Werft22 industrialisiert wurde, und das nanoo.tv im Winter 2024/25 visioniert.

Das Software schlägt an, wenn Dubletten oder eine uneinheitliche Verschlagwortung zu Missverständnissen führen können. Bereinigt wird der Bestand von bibliothekarisch ausgebildeten Mitarbeitenden der Werft22. «Mit der Konsolidierung der Inhalte können wir den Nutzerkomfort der Lehrpersonen markant steigern», freut sich Henning Timcke.

AUF EINEN BLICK

Das HTZ führte mit Werft22 eine Machbarkeitsstudie bei der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW durch. Ausserdem unterstützte es Werft 22 bei der Einreichung eines Förderantrag beim Forschungsfonds Aargau.

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