Die selektive Teflon-Röhre

Das Hightech Zentrum Aargau hat die MemO₃ GmbH im Rahmen der Nanotechnologie-Beratung zunächst bei einer Patentrecherche begleitet. Danach wurde das Startup auch im Rahmen einer Machbarkeitsstudie unterstützt.

Was im menschlichen Körper eine Zellmembrane leistet, nämlich Flüssigkeiten zu trennen, jedoch gewisse Stoffe gezielt hindurchzulassen, das will das Fricktaler Jungunternehmen MemO₃ in ausgewählten Branchen mit einer ausgeklügelten Technologie, die auf röhrenförmige Membranen aus Teflon setzt, realisieren.

Der Fokus des Startups MemO GmbH liegt auf Filtrationsprozessen, also wo getrennt wird, und auf Extraktionsprozessen, wo Teile aus einem Stoffgemisch herausgelöst werden. Das Jungunternehmen peilt Kunden in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie an, ebenso in den Branchen Pharma, Biotechnologie, Kosmetik, Chemie – und im Umweltbereich. Die eigens entwickelte Technikplattform lässt sich zum Beispiel einsetzen, um klare Fruchtextrakte zu erzeugen, Wasser von Keimen zu reinigen oder in chemischen Prozessen Stoffe zu trennen.

Solche vielschichtigen Aufgaben können durch den Einsatz von speziellen Filtermodulen und Membranen gelöst werden – in diesem Fall bestehen sie aus Teflon (PTFE): Teflon ist thermisch und chemisch sehr stabil und erlaubt durch eine nachgelagerte molekulare Veränderung ein enorm breites Anwendungsspektrum für Filtrationen. Der weltweite Markt für Polymermembranen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und wird auf über 10 Milliarden Dollar geschätzt.

Für die MemO₃ ist die Eigenfabrikation von rohrförmigen PTFE-Membranen eine strategische Schlüsseltechnologie. Diese soll erschlossen und gesichert werden. Nur in den USA, Korea und China findet sich heute jeweils ein Produzent. Mit dieser Zielsetzung wandte sich Geschäftsführer Johannes Kiefer an das Hightech Zentrum Aargau. Experte Peter Morf regte nach einer gründlichen Analyse eine Patentrecherche und eine Machbarkeitsstudie an. Beide Vorhaben wurden gemeinsam mit dem Kunststoff-Ausbildungs- und Technologie-Zentrum KATZ in Aarau durchgeführt. In einem nächsten Schritt konnte eine Schweizer Firma gefunden werden, die sich für eine Zusammenarbeit für einen der erforderlichen Verfahrensschritte eignen würde.

„Es war von grossem Nutzen, dass wir vom Netzwerk des Hightech Zentrums Aargau profitieren konnten.“

MemO₃-Geschäftsführer Johannes Kiefer

Auf einen Blick

Das Hightech Zentrum Aargau hat die MemO₃ GmbH im Rahmen der Nanotechnologie-Beratung zunächst bei einer Patentrecherche begleitet. Danach wurde das Startup auch im Rahmen einer Machbarkeitsstudie unterstützt.

Johannes Kiefer, ehem. Geschäftsführer MemO₃ AG, Möhlin

«Der Fokus unseres Startups liegt auf disruptiven Verfahren auf der Basis der Membrantechnologie. Die Eigenfabrikation von Teflon-Membranen ist eine strategische Schlüsseltechnologie, die wir erschliessen und sichern wollen. Mit dieser Zielsetzung wandten wir uns an das Hightech Zentrum Aargau. Dessen Netzwerk war für uns von grossem Nutzen bei der Evaluierung der erforderlichen Prozessschritte und der Identifikation möglicher Schweizer Partner.» www.htz.ch/388